myenergi Zappi Projektseite

Wie einige Kunden schon richtig bemerkt haben, vertreibe ich nun auch eine Kfz-Ladeeinrichtung, auch Wallbox genannt, in meinem Shop. Ich habe mich für die Lösung von myenergi entschieden, da diese eine smarte und ökologische Lösung für die Nutzung von Fotovoltaik-Energie bietet.

Diese Wallbox setze ich auch selber für mein Fahrzeug ein, welches ich im Juni 2021 nach 8 Monaten Wartezeit erhalten habe.

Teil 1: Planung

Zuerst muss man überlegen, wohin mit der Wallbox. Da Sie als IP65 auch fürs Freie geeignet ist, gibt es mehrere Möglichkeiten. Ich habe mich für die Installation in der Garage entschieden, da dort das Fahrzeug meistens stehen wird.

Dann das Problem: Leitungsführung. Wir müssen das Strom- und das Datenkabel vom Zählerschrank bis zur Garage führen. Somit ist klar: Es muss gebohrt werden, und zwar ein dickes Loch. Und das muss dann, wenn die Leitungen durchgeführt sind, auch wieder wasserdicht verschlossen werden. Wir haben uns für eine Hausanschlusseinführung entschieden, damit kann man die Kabel einführen und dank Schrumpfschlauch-Enden direkt verschließen. Die eigentliche Bohrung verschließen wir mit Brunnen-Schaum (Wasserfest).

Der Zählerschrank muss geprüft werden, ob für die neuen Komponenten auch noch genügend Platz ist. Gut, dass ich einen großen Schrank habe, hier passt alles noch rein.

Und ganz wichtig: Vor der Installation muss bei EnBW (bzw der zuständige Stromnetzbetreiber) die Genehmigung erteilt haben (wenn 22KW Leistung, bei 11KW ist nur die Benachrichtigung erforderlich)

Allerdings gibt es ein Problem, wenn Sie die staatliche Förderung für den Anschluss der Wallbox erhalten wollen: Die Ladestation muss dann auf 11KW begrenzt werden.

Teil 2: Installation

Gleich vorneweg: Die Installation sollte man auf keinen Fall selber machen, sondern muss von einem Elektriker bzw Fachunternehmen ausgeführt werden.

Für meine Installation habe ich die 22KW Variante gewählt, da man als Unternehmer keine staatliche Förderung für die Installation erhält – Nur Privatleute erhalten diese.

Allerdings hat mir dann gleich mein Elektriker mitgeteilt, dass für 22KW die vorhanden 10 mm² Leitungen am Zählerfeld NICHT erlaubt sind, diese müssen durch 16 mm² Leitungen ausgetauscht werden. Das wäre eine rechtliche Voraussetzung, dass 22KW statt 11KW gezapft werden darf. Die Zuleitung zum Zappi kann 5 Adrig mit 10 mm² Adern sein. Außerdem braucht man eine eigene Sicherung (3xSchmelzsicherung ist der günstigste Weg) sowie einen Zähler (das war mein Wunsch, da ich den Ladestrom ganz unabhängig messen möchte).

Für die Sensorklemmen (es wurden 3x CTs mitgeliefert) muss ebenfalls ein Kabel gelegt werden. Die CT Leitungen sind mit 6 m zwar recht lang, aber bei mir sind es mit 15 m bis zur Ladestation dann doch zu kurz. Laut Handbuch soll man dafür Twisted Pair Kabel verwenden, damit die Daten nicht verfälscht werden. Somit habe ich einfach ein 8-adriges Netzwerkkabel Cat5e genommen, was ich noch übrig hatte (im Bild Orange). Übrigens Kabelverschraubungen waren NICHT dabei, aber mein Elektriker hatte welche.

 

Für den Haus- und Garagendurchbruch haben wir einen Ort gewählt, der im Keller direkt neben dem Zählerschrank endet und leicht aus der Garage führt. Der Hausanschluss wird dabei durch die Bohrung Haus und Garage gelegt und dort verschlossen. Um die entsprechende Tiefe zu erhalten, haben wir einige Steine entfernt und sind dann ca. 20 cm tiefer gegraben. Nächster Knackpunkt: Wir bohren ja von innen nach außen und müssen so genau die Position finden. Zum Glück kann man dies errechnen, in dem wir eine andere Bohrung als Anhaltspunkt nehmen konnten. So sind wir genau an der gewünschten Position herausgekommen.

Im Haus gilt es dann den besten Weg zu finden. Wir haben uns für “an der Decke lang” entschieden (Bilder stammen noch vor dem Verschließen mit Brunnen-Schaum):

Und dann auf Zähler+Sicherung

Die CT Klemmen haben wir über dem Hausanschluss-Zähler an die jeweiligen Phasen geklemmt (leider etwas schlecht erkennbar, da die Schiene im Weg ist).

Ach ja: Die Klemmen müssen im rechten Winkel auf der Leitung sitzen, am besten ohne Spiel. Ich habe dazu von einem 16er Verlegerohr 3x3cm Stücke abgeschnitten und in die Klemmen gesetzt. Das musste ich erst mal rausfinden, denn das System brachte so komische Fehlermeldung wie “Installationslimit überschritten” und Falsche Anzeige der Stromwerte.

Wenn nun im Display des Zappi das Menu erscheint, dann sind schon mal die wichtigsten Schritte erledigt. Es gibt im Zappi-Menu auch diverse Informationsanzeigen, die sollten bestätigen, dass auf allen 3 Phasen 230V anliegt.

Der Elektriker sollte im Zappi dann noch die Sicherheitsmessungen vornehmen und protokollieren und damit die Installation abschließen.

3. HUB

Der myenergi HUB verbindet den Zappi mit dem Internet. Zappi und Hub kommunizieren dabei per Funk und der Hub leitet über dessen Ethernetanschluss die Daten ins Internet. Mit der myenergi App lassen Sie so die Daten anzeigen.

Aber davor muss man Hub er mal mit dem Zappi verbinden: Dazu Pair Taste auf dem Hub drücken. Nun hat man 120s Sekunden Zeit auf dem Zappi “nach Geräten suchen” im Menü zu wählen und so den Hub zu verbinden. Bei mir gelang dies auf Anhieb. Unter Information/Seite 2 erscheint dann auch der hub mit seiner Registration-ID.

Für die App muss man zum Registrieren des Hubs zuerst die SerialNr (Rückseite Hub) und dann die Registration-ID eingeben. Dann noch ein Passwort vergeben und schwups erscheinen die Energiewerte in der APP!

4. Laden

Eigentlich total unspektakulär und langweilig…lädt halt.

Also es gibt 3 Lademodies: Fast, Eco und Eco+ .

  • FAST: Bei Fast wird ohne Beschränkung geladen. So schnell und viel wie eben das Fahrzeug laden kann bzw in der Zappi als Maximalwert konfiguriert ist.
  • ECO: Bei Eco lädt er immer die Mindestladung, also ca 1,4Kw bzw der Wert, den das Fahrzeug als untersten Wert definiert hat. Kommt nun Überschussenergie z.B. von der PV Anlage, dann erhöht der Zappi schrittweise die Ladung, bis eben die Überschussenergie ausgeglichen ist. Wenn keine Überschussenergie zur Verfügung steht, dann wird trotzdem der Mindestwert geladen.
  • ECO+: Dieser Modus ist wie der ECO-Modus, nur dass es eben keinen Mindestladewert gibt. Es wird also nur Überschussenergie geladen. Allerdings klappt das nicht mit allen Autos. Meiner beschwert sich nach einer Zeit, dass keine Ladung stattfindet und bricht den Ladevorgang ab, wenn keine Überschussenergie vorhanden ist. **UPDATE** : Seit dem Zappi Firmwareupdate 3.142 funktioniert das mit meinem Ford Mustang Mach-E bisher fehlerfrei!

Also ich switche immer zwischen ECO und FAST: Wenn ich gleich morgens einen Termin habe und das Auto abends noch nicht geladen ist, dann schalte ich auch FAST. In ich aber im Homeoffice und das Auto bleibt in der Garage, dann schalte ich auf ECO. ECO+ funktioniert eigentlich nur, wenn das Auto länger steht.

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